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Der hohe Chor

Im hohen Chor gibt es eine Reihe von Besonderheiten:

1. Die herrlichen Malereien Um 1540 wurden die vierzehn Nischen zwischen den Arkaden mit Szenen aus dem Leben Jesu Christi bemalt. Es handelt sich hierbei um Seccomalereien, also auf den bereits trockenen Putz angebrachte Abbildungen. Nach der so genannten "Reduktion" 1594 (Eroberung der Stadt Groningen durch Prinz Moritz, den Sohn Wilhelms des Verschwiegenen und Wende für die Stadt vom Katholizismus zum Protestantismus) verschwanden diese Malereien unter einer dicken Schicht Tünche. Erst im Jahre 1923 wurden sie wiederentdeckt und später restauriert.

2. Die Säulen Der Chor hat 13 Säulen. Das ist bemerkenswert, denn die meisten römisch-katholischen Kirchen haben 12 Säulen. Es gibt Europaweit nur drei Kirchen mit 13 Säulen.

3. Die Schlusssteine Die Schlusssteine unter den Gewölben stellen (von Osten nach Westen betrachtet) vor: den Kopf Christi - Maria mit dem Christuskind - Johannes den Täufer - den heiligen Martin - (als Letztes) Das Wappen der Stadt Groningen mit einem Adler. Der Adler symbolisiert die Macht, die Groningen als Stadt damals innegehabt zu haben glaubte.

4. Die Grabsteine Im Chor liegen herrliche Grabsteine. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1535 und wurde für den Pfarrer Everardus Jarges hergestellt. Nach der Reduktion (siehe oben) wurde der kupferne Messkelch von seinem Grab entfernt.

5. Die Chororgel Die Chororgel ist das Rückpositiv einer großen Orgel, die 1742 von Jean Baptiste Picard für ein Kloster in Nunhem (Belgien) gebaut wurde. Über Heythuizen (Provinz Limburg) kam die Orgel 1939 in die Martinikirche. Sie wurde 1999-2000 restauriert. Sie verfügt über fünfzehn Stimmen, verteilt über Manual und Pedal, mit acht Füllstimmen.

English

The Presbytery

In the presbytery we see first of all the beautiful murals, which date from the 1540’s and were painted in the arches, depicting scenes from the life of Christ. They are so-called seccoes, painted onto dry chalk.

After the Reduction of 1594, when Prince Maurits of Orange conquered the city of Groningen, the murals, like all other paintings, were covered by thick layers of whitewash. In 1923 they were rediscovered by accident and restored into the present state.

The chancel has 13 pillars. This is a special number since most Roman Catholic churches have 12 pillars. There are only three churches in Europe with 13 pillars.

The keystones under the vaults (and between the heavenly canopy) depict form west to east: the coat-of-arms of the city of Groningen with a single-headed eagle, St. Martin, John the Baptist, Mary and the Child Jesus, and the Head of Christ.

There are quite a few beautiful gravestones here. The oldest dates from 1535 and belongs to pastor Everardus Jarges. After the Reduction the brass chalice was roughly removed from this grave.

The organ is the choir of a greater organ, built in 1741 by Jean-Baptiste Picard for a monastery in Nunhem (Belgium). In 1939 it ended up in St. Martin’s church. It was restored in the year 2000. It has 14 voices, divided over manual and pedal, with 8 mixtures.